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Friedhof der Ausländerkinder-Pflegestätte Gantenwald
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Ein Gehöft in Gantenwald diente von 1943 an als sogenannte Ausländerkinder-Pflegestätte. Der NS-Staat hatte beschlossen, schwangere Zwangsarbeiterinnen aus Osteuropa nicht mehr in die Heimat zurückzuschicken. Er wollte ihre Arbeitskraft nun auch nach der Entbindung ausbeuten. Die Frauen, die zur Niederkunft nach Gantenwald gebracht wurden, mussten wenige Tage später zurück an die Arbeit, der Säugling blieb in der Einrichtung. Der NS-Rassenideologie zufolge sollte auf diese Weise „volkspolitischen Gefahren“ entgegengewirkt werden. Von Juni 1944 bis April 1945 wurden in Gantenwald mindestens 52 Kinder geboren. Sie blieben mehr oder weniger sich selbst überlassen, ohne genug Nahrung und unter katastrophalen hygienischen Bedingungen. Mindestens 20 starben, zwölf wurden in der Nähe vergraben. Das Gräberfeld, das noch Anfang der 1980er Jahre in einem verwahrlosten Zustand war, ist seit 1988 Gedenkstätte.
Anschrift / Kontaktdaten
Standort der Gedenkstätte:Ortsteil Gantenwald (an der K 2632)
74426 Bühlerzell
Träger der Einrichtung:
Gemeinde Bühlerzell
Kontakt
Bürgermeisteramt
Heilbergerstraße 4
Tel. 07974 93900
Fax 07974 939022
info@ buehlerzell.de
www.buehlerzell.de
Öffnungszeiten/Eintritt:
frei zugänglich
Publikationen
- Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten, Museen und Archive im Landkreis Schwäbisch Hall (Hrsg.): Spurensuche. Jüdische Geschichte und Nationalsozialismus im Kreis Schwäbisch Hall, Crailsheim 2001, S. 8f.
- Gerd Haida/Michael S. Koziol/ Alfred Schmidt: Gantenwald. Eine „Ausländerkinder-Pflegestätte“, in: IG Druck und Papier (Hrsg.): Faschismus in Deutschland, Köln 1985, S. 194–229.
- Inge Lamberg-Scherl/Folker Förtsch: „… leistungsfähige Arbeitskräfte billigst zur Verfügung stellen“. Fremdarbeiterinnen im Altkreis Hall 1939–1945, in: Folker Förtsch/Andreas Maisch (Hrsg.): Frauenleben in Schwäbisch Hall 1933–1945. Realitäten und Ideologien, Schwäbisch Hall 1997, S. 245–273.
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