Veranstaltungsleporello "Zerstörung der Demokratie"
Gedenkstätten in Baden-Württemberg erinnern an die Errichtung der NS-Diktatur 1933
80 Jahre nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 erinnern die Gedenkstätten in Baden-Württemberg an die Errichtung der NS-Diktatur.
In zahlreichen Veranstaltungen beleuchten sie die rasch voranschreitende Konsolidierung der nationalsozialistischen Herrschaft. Einen Überblick über das landesweite Programm gibt das Leporello „Zerstörung der Demokratie“, das von der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen (LAGG) herausgegeben wird.
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Die Breite des Veranstaltungsangebots macht deutlich, dass der Beginn der NS-Herrschaft nicht nur Berlin, sondern ganz Deutschland erfasste, auch Baden, Württemberg und Hohenzollern. Die Gedenkstätten und ihre vielfältigen Kooperationspartner untersuchen die Anfänge der nationalsozialistischen Bewegung im unmittelbaren Umfeld vor Ort. Sie dokumentieren die Zerstörung der kommunalen Selbstverwaltung, informieren über die Gleichschaltung unterschiedlichster Lebensbereiche, inszenieren Lesungen anlässlich der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 und klären über den antisemitischen Aprilboykott sowie die bald darauf einsetzende sogenannte Arisierung des jüdischen Besitzes auf. Eine Gedenkfeier in Creglingen erinnert an erste Opfer eines Pogroms. Am 25. März 1933 wurden in der Gemeinde 16 jüdische Creglinger ins Rathaus getrieben und misshandelt; zwei Männer starben an den Folgen.
Die rund 40 Veranstaltungen zeigen auf unterschiedliche Weise, welchen Dammbruch die Machtübergabe an Hitler auslöste. Zugleich wird vielerorts gefragt, weshalb die Erinnerung an die NS-Zeit auch achtzig Jahre nach dem 30. Januar 1933 grundlegend für unser politisches Selbstverständnis bleibt.
Auftakt - Tagung "Hitler und seine Erben - 80 Jahre danach"
im Haus der Geschichte, Stuttgart Otto-Borst-Saal
Donnerstag, 24. Januar 2013
Die Königstraße nationalsozialistisch herausgeputzt: Hitler bei seinem Besuch in Stuttgart am 1. April 1938. Foto: lMZ Baden-Württemberg
Zum Auftakt des vernetzten Angebots an den baden-württembergischen Gedenkstätten veranstaltete am 24. Januar 2013 LpB und LAGG in Kooperation mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart eine wissenschaftliche Tagung mit dem Titel „Hitler und seine Erben – 80 Jahre danach“. Sie bündelte Vorträge zu historischen und aktuellen Fragestellungen zu den Ausgrenzungsmechanismen der jeweiligen Zeit.
Programm:
Erstes Panel: Das Jahr 1933
14.00 Uhr bis 16.00 Uhr
„Hände weg von unserer Ehre, Hände weg von unserer Gleichberechtigung!“ – Antisemitismus vor 1933
Vortrag von Dr. Cornelia Hecht, Haus der Geschichte
1933 – Der (fast) reibungslose Übergang in die Diktatur
Vortrag von Dr. Thomas Schnabel, Haus der Geschichte
Moderation: Heinz Högerle, Ehemalige Synagoge Rexingen, Horb-Rexingen
16.00 Uhr bis 16.30 Uhr Pause
Zweites Panel: Achtzig Jahre nach 1933
16.30 Uhr bis 18.30 Uhr
Modernisierte Ausgrenzung – Rechtsextremismus heute
Vortrag von Prof. Dr. Kurt Möller, Hochschule Esslingen
Fatale attraktion – Sozialpsychologie des Nazismus und Neonazismus
Vortrag von Dr. Gudrun Brockhaus, g&E Brockhaus-Stiftung, München
Moderation: Dr. Nicola Wenge, Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, Ulm
Besuch der Sonderausstellung "Anständig gehandelt – Widerstand und Volksgemeinschaft 1933–1945"
18.30 Uhr bis 19.30 Uhr
Imbiss
Abendveranstaltung 19.30 Uhr
„Nichts von dem, was wir im anderen verachten, ist uns selbst ganz fremd“ (D. Bonhoeffer) Zeitgeschichte, politische Bildung, kritische Selbstreflexion
Vortrag von Prof. Dr. Peter Steinbach, Universität Mannheim, wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin
Das Leporello „Zerstörung der Demokratie“
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Bestellung des Leporellos:
„Zerstörung der Demokratie"
Landeszentrale für politische Bildung
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