Jüdisches Museum Emmendingen

Neue Dauerausstellung im ehemaligen Ritualbad

Mit einem Festakt im Simon Veit-Haus und einem Empfang im Jüdischen Museum hat der Verein für jüdische Geschichte und Kultur am 12. November 2017 die neue Dauerausstellung in der Mikwe, dem ehemaligen Emmendinger Ritualbad, eingeweiht. Die Präsentation steht unter dem Motto „Quelle lebendigen Wassers“ – mekor majim chajim – aus dem Buch Jeremia.

Auf 3 großformatigen Leuchttafeln wird Wissenswertes zum Thema Mikwe vermittelt:

  • Die erste Tafel erläutert die Bedeutung einer Mikwe.
  • Auf einer zweiten Tafel wird die Geschichte der Ritualbäder von der Antike bis heute erläutert.
  • Die dritte Tafel führt in die Geschichte der Emmendinger Mikwe ein.
  • Zwei weitere Leuchttafeln ergänzen diese Informationen: Die Segenssprüche, die bei den verschiedenen rituellen Handlungen gesprochen werden, sind auf Deutsch, Hebräisch und in einer Transkription dargestellt, ergänzt durch eine Audiostation mit einem Hörbeispiel. Ein Werk der amerikanischen Fotografin Janice Rubin aus der Wanderausstellung „The Mikwah Project“ zeigt eine in einer Mikwe untertauchende Frau.

Die Emmendinger Mikwe befindet sich im Untergeschoss des Jüdischen Museums am Schlossplatz, im einstigen Wohnhaus des Synagogendieners. Sie wurde zwischen 1837 und 1843 gebaut und ungefähr bis 1900 benutzt. Dann verschmutzten Gewerbeabfälle den Mühlbach zu sehr. In einer Mikwe wird durch vollständiges Untertauchen der Übergang vom rituell Unreinen zum rituell Reinen vollzogen. Die Emmendinger Mikwe ist nicht mehr benutzbar; Emmendinger Juden nutzen heute die Mikwe in der Freiburger Synagoge.

Carola Grasse, die Vorsitzende des Vereins für jüdische Geschichte und Kultur, erläuterte bei der Einweihung die Bedeutung des Ausstellungsprojekts: „Mit der restaurierten, denkmalgeschützten Mikwe aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts besitzen wir in Emmendingen ein bedeutendes kultur- und bauhistorisches Denkmal. Die neue Dauerausstellung unter dem Motto "Quelle lebendigen Wassers" rückt die Mikwe in den Fokus und wertet den authentischen Ort des Ritualbades mit modernen Präsentationsmitteln ebenso wirkungsvoll wie einfühlsam auf. Der Besucher erfährt, welche Bedeutung diesem Ort der rituellen Reinigung zukommt: Die Mikwe ist Grundlage religiösen Lebens im Judentum."

Die Ausstellung wurde in anderthalbjähriger Arbeit von Monika Rahel Raija Miklis vom Verein für jüdische  Geschichte und Kultur erarbeitet und von Steffen Krauth, Inhaber der Firma Lautschrift, Agentur für visuelle Kommunikation und Design, sowie Dr. Valerie Schönenberg, die schon die Offenburger Mikwenausstellung erneuert hatten, gestaltet.

Das Vorhaben wurde von der Stadt Emmendingen, von der Jüdischen Gemeinde Emmendingen und von der Landeszentrale für politische Bildung finanziell gefördert. Auch Nachfahren jüdischer Familien aus Emmendingen hatten das Projekt großzügig unterstützt. Rabbiner Yaakov Yosef Yudkowsky hat als Berater in religiösen Fragen fungiert, Stadthistoriker Hans-Jörg Jenne hat das Projekt begleitet. Igor Yasnogorodsky hat die Elektroarbeiten ausgeführt und die neue Beleuchtung im Eingangsbereich des Museums gestiftet.

Die Mikwe kann im Rahmen der üblichen Öffnungszeiten des Jüdischen Museums besichtigt werden: Öffnungszeiten: Mittwochs und Sonntags zwischen 14 und 17 Uhr.
Gruppen- und Sonderführungen nach Vereinbarung

Kontakt:
Jüdisches Museum Emmendingen
info@remove-this.juedisches-museum-emmendingen.de
Tel.: 07641 57 44 44

(Stand: Januar 2018, Dorothea Scherle)

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20 Jahre Jüdisches Museum Emmendingen

Eröffnung der Dauerausstellung „Quelle lebendigen Wassers“

YouTube Film zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Mikwe, dem ehemaligen Emmendinger Ritualbad unter dem Motto „Quelle lebendigen Wassers“ – mekor majim chajim – aus dem Buch Jeremia.

Eröffnung der Dauerausstellung

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YouTube Kanal - Jüdisches Museum Emmendingen e.V.. Am 07.01.2018 veröffentlicht.

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