Inklusionsprojekt in Kippenheim

Historische Fotografien für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung zum Sprechen bringen

Wie können Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung an einer Fotografiesonderausstellung teilhaben, ohne die visuellen Exponate sehen zu können?

Diese Frage stand im Zentrum einer mehrwöchigen Projektarbeit von Schülerinnen und Schülern im Geschichtsunterricht der Oberstufe am Max-Planck-Gymnasium in Lahr und am St. Ursula Gymnasium in Freiburg. Ausgehend von der in den Räumlichkeiten der Ehemaligen Synagoge in Kippenheim gezeigten Fotografiesonderausstellung zu den sogenannten Deportationsfotografien badischer Jüdinnen und Juden nach Gurs im Jahr 1940 gestalteten die Jugendlichen mittels QR-Codes abrufbare Audio-Features. Hierin werden auf vielfältige Weise die ausgewählten Fotografien der Ausstellung zum Sprechen gebracht und digital erweitert. Neben einer systematischen Beschreibung und einer gründlichen Einordnung in den historischen Kontext zur Regionalgeschichte im Nationalsozialismus wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Darstellung der vielfältigen Verwendungs-, Nutzungs- und Gebrauchsgeschichte der einzelnen Abbildungen gelegt.

Die beiden beteiligten Geschichtslehrer Florian Hellberg (Max-Planck-Gymnasium Lahr) und Tobias Roth (St. Ursula Gymnasium Freiburg) freuen sich, dass ihre Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Bildungspartnerschaft, die ihre Schulen mit der Ehemaligen Synagoge Kippenheim verbindet, dazu beitragen, den Lern-, Gedenk- und Erinnerungsort inklusiver und damit barrierefreier zugänglich zu machen. Auch Hannelore Zink, eine der ersten Besucherinnen mit Sehbehinderung, würde sich freuen, auch bei zukünftigen Ausstellungen ein derartiges Angebot zur Teilhabe wahrnehmen zu dürfen.

Die Ergebnisse können fortan in der Sonderausstellung der Ehemaligen Synagoge Kippenheim von den Besucherinnen und Besuchern abgerufen werden.

Text: Nora Mussler

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