Denkstättenkuratorium wird selbstständiger Verein

Das Denkstättenkuratorium NS-Dokumentation Oberschwaben (DSKOS) mit Sitz in Weingarten, das sich als Netzwerk von ca. 80 großen und kleinen Gedenkstätten in Oberschwaben der Förderung der Erinnerungskultur an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft verschrieben hat, hat sich neu konstituiert. Nachdem es seit 2012 als unselbstständige Organisation in Trägerschaft des Studentenwerks Weiße Rose e.V. existiert, hat es sich nun als Verein juristisch selbständig gemacht.

Auf der Gründungsversammlung am 6. September 2023 führte der bisherige Leiter des DSKOS Uwe Hertrampf als Grund für die Vereinsgründung aus, dass die juristische Selbständigkeit nötig sei, damit das DSKOS eine dauerhafte institutionelle Förderung durch das Land im Rahmen der Gedenkstättenförderung in Anspruch nehmen könne. Dadurch sei es dem DSKOS möglich ist, die Erinnerungsarbeit in der Region durch die Einrichtung einer hauptamtlichen Teilzeitstelle zu intensivieren. Das DSKOS könne so die  Zusammenarbeit im Netzwerk und die Bildungsarbeit verstärken – oft auch in Zusammenarbeit mit Schulen, PH, Volkshochschulen, Museen.
An der Gründungsversammlung nahmen u. a. Vertreter von Kommunen wie der Weingartener OB Clemens Moll, Vertreter von regionalen Gedenkstätten wie des ZfP Südwürttemberg, des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg in Ulm, des Schulmuseums Friedrichhafen, des Kreisarchivs, des DGB teil. Zu ihnen gehörte auch als Vertreter der Weiße Rose Stiftung in München der Enkel vom Widerständler Prof. Kurt Huber, Stephan Weiß.
Die Satzung wurde einstimmig beschlossen. Anschließend wurde Uwe Hertrampf zum Vorsitzenden gewählt. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden bestellt: Gertrud Graf, Mitglied im Sprecherrat der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten in Baden-Württemberg. Weiterhin Martin Diez, Integrations- und Seniorenbeauftragter der Stadt Ravensburg, verantwortlich für das Programm „Demokratie leben“. Dazu Birgit Brüggemann, Lehramtsstudentin im Fach Geschichte an der PH Weingarten und pädagogische Assistentin an der GMS Ravensburg.

Zum Ende der Versammlung dankte Gertrud Graf dem Studentenwerk für die bisherige Unterstützung und der Versammlungsleiter Martin Diez wies auf die große Bedeutung der Erinnerungskultur besonders auch in heutiger Zeit mit dem verstärkten Aufkommen rechtspopulistischer und rechtsextremer Kräfte hin.

Text: Uwe Hertrampf

 

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