Besucher:innenstatistik 2022

der Gedenk- und Erinnerungsstätten in Baden-Württemberg

Im Jahr 2022 haben 189.949 Personen die Gedenk- und Erinnerungsorte in Baden-Württemberg besucht. Diesen Wert erhob die Landeszentrale für politische Bildung (LpB) bei der Auswertung der jährlichen Besucherstatistik, an der sich 72 Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen beteiligten. Mit einem Plus von 63.303 Besucher:innen konnten die Gedenk- und Erinnerungsstätten im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Anstieg verbuchen. Die Rückmeldequote lag wie bereits im Jahr 2021 bei 85 Prozent.

Vergleicht man die Zahlen der 54 Einrichtungen, die sich sowohl 2021 und 2022 zurückgemeldet hatten, ergibt sich ein Anstieg der Besucher:innenanzahl von 73,2 Prozent. Bereits 2021 ließ sich ein Plus von 34 Prozent beobachten. Der Trend der „Erholung“ setzt sich damit nach den Einschnitten der Corona-Pandemie fort. In einigen Themenfeldern (z. B. „Euthanasie“ oder Sinti und Roma) sind die Besucher:innenzahlen sogar wieder auf dem Niveau von 2019. 300.000 Besucher:innen im Jahr, wie sie vor der Pandemie zu verzeichnen waren, werden jedoch noch immer nicht erreicht. Das liegt auch an den weitreichenden Corona-Schutzmaßnahmen, die bis Ende März 2022 bestanden.

Besucher:innenstruktur

2022 betrug der Anteil erwachsener Besucher:innen 58 Prozent, derjenige der Jugendlichen 23 Prozent. In 19 Prozent der Fälle konnten keine Angaben zum Alter gemacht werden. Die überdurchschnittliche Dunkelziffer erschwert einen Vergleich zu den Jahren zuvor.

Angebote, Kooperationspartnerschaften und Mitarbeiter:innenstruktur

Die Zahl der Angebote hat im Vergleich zum Vorjahr erneut zugenommen. Insgesamt 8.506 Angebote wurden für das Jahr 2022 gezählt. 2021 waren es noch 6.120 Angebote. Die Verteilung der Angebotsarten blieb nahezu identisch. Beratungen mit 43 Prozent (2021: 47 Prozent) und Führungen mit 34 Prozent (2021: 28 Prozent) waren am verbreitetsten, danach folgten pädagogische Angebote mit 16 Prozent (2021: 18 Prozent) und sonstige Veranstaltungen mit 7 Prozent (2021: 7 Prozent). Damit verfestigt sich eine Gewichtsverschiebung von Führungen zugunsten von Beratungen, die sich seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie beobachten lässt.

Zum ersten Mal wurde für das Jahr 2022 die Zahl der Kooperationspartnerschaften erfasst. Bei dem Großteil der 490 Kooperationspartnerschaften handelt es sich um bestehende Kooperationen mit Schulen, Vereinen o. Ä. (458). 32 Kooperationen mit Schulen sind als Bildungspartnerschaften vertraglich fixiert. Die meisten vertraglich fixierten Bildungspartnerschaften lassen sich in den Themenfeldern KZ/Zwangsarbeit, „Euthanasie“ und Jüdische Geschichte/Holocaust finden.

Ebenfalls zum ersten Mal erfasst wurde die Zahl hauptamtlich tätiger Personen. Von den insgesamt 154 Personen waren 82 fest angestellt, 39 als Honorarkraft tätig und 33 gingen einem Minijob nach. Viele der Beschäftigten arbeiten nur in Teilzeit oder mit einem geringen prozentuellen Anteil für die jeweilige Gedenkstätte.

Besonders hervorzuheben sind die 45.351 ehrenamtlichen Stunden, die in den 72 erfassten Gedenkstätten von 4.764 Vereinsmitgliedern und 51 Jugendguides geleistet wurden. Sie erbringen mit ihrer Arbeit einen grundlegenden und unverzichtbaren Beitrag zum bewussten Umgang mit der Geschichte und zur Demokratieerziehung. Ihrem vielseitigen und tatkräftigen Engagement für die Gedenkstättenarbeit gebührt großer Dank.

Download der Besucher:innenstatistik 2022

Text: Peter Bratenstein, freier Mitarbeiter des Fachbereichs Gedenkstättenarbeit, 2023

 

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