Baustein

Die Nacht als die Synagogen brannten


Texte und Materialien zum 9. November 1938

als Bausteine ausgearbeitet

Hrsg: LpB, 1998

 
Inhalt

 
Inhaltsverzeichnis

 

 

Vorbemerkungen


Die vorliegende Ausgabe der Bausteine der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg versteht sich als eine bewußte Anknüpfung an die 1988, nun mehr vor 10 Jahren bereits in zweiter Auflage in der Redaktion von Heinz Lauber aufgelegte Broschüre "Die Nacht, in der im Deutschen Reich die Synagogen brannten". Mittlerweile, Ende der 90er Jahre, erschien es notwendig, eine in Konzeption und Aufbau nun gänzlich neue Dokumentation – 60 Jahre nach dem Novemberpogrom von 1938 – vorzulegen. Einerseits bleibt es für die politische Bildung eine selbstverständliche Verpflichtung, die Vorgänge des November 1938 in Deutschland in der Erinnerung zu behalten, andererseits ist ein beträchtlicher Erkenntnisfortschritt und -zuwachs in den letzten Jahren ganz unverkennbar. Nicht zuletzt hatte eine für die Geschichtswissenschaft ganz allgemeine Hinwendung zu Mikrostudien, zu Alltags- und Ortsgeschichte neue Impulse gegeben und neue Maßstäbe gesetzt.

Die Dokumentation versteht sich nicht als eine für Baden-Württemberg "flächendeckende", sondern sie will bewußt thematische und strukturelle Schwerpunkte setzen, nach denen die Auswahl der Materialien und Quellen erfolgte. An keiner Stelle soll deshalb ein Anspruch auf "Vollständigkeit" erhoben werden.

Trotz einer als hinlänglich gut zu bewertenden Erforschung der historischen Abläufe vor Ort bleibt das Gesamtgeschehen des Novemberpogroms 1938, auch unter Fachhistorikern, für verschiedene Deutungsmuster offen. Vor deren Hintergrund könnte es hier reizvoll sein, bereits bekannte Quellen neu zu lesen und zu interpretieren. Um für Unterrichtszwecke und als Kopiervorlage dienen zu können, wurden die Quellen bewußt von den Anmerkungen und Kommentaren getrennt.

Zur Erleichterung wurden dem Hauptteil "Quellen und Dokumente" verschiedene Hilfsmittel vorangestellt. Hierzu zählen ein enzyklopädisches Stichwort "Reichskristallnacht" sowie die Verortung des Novemberpogroms in einen gedanklichen Zusammenhang von Rassismus, Antisemitismus und Lebensraumdoktrin. Dem Quellenteil vorangestellt, ist ebenfalls ein Überblick über die verschiedenen zeitlichen Phasen der nationalsozialistischen Judenpolitik sowie eine Einbettung des Novemberpogroms in die allgemeine Abläufe der NS-Geschichte. Nicht ausgeblendet wurde in unserer Dokumentation auch der Umgang mit der Vergangenheit nach der vielbeschworenen aber niemals eingetretenen "Stunde Null". Hierbei soll die Rede sein vom Umgang mit den Tätern und den Opfern, von Nachkriegsprozessen, aber auch vom Umgang mit Gedenk-Orten heute.

 


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